Verdachtsfall: Wilfried Hinrichs – Parteijournalismus bei der Neuen Osnabrücker Zeitung?
Wenn Journalismus zur parteipolitischen Waffe wird
Wenn Journalismus zur parteipolitischen Waffe wird, ist die Grenze zur Kampagne längst überschritten. Der Fall Wilfried Hinrichs steht exemplarisch für einen Stil, der weniger mit sorgfältiger Recherche als mit gezielter Meinungsbildung zu tun hat: selektive Empörung, strategische Auslassungen und moralische Etikettierung ersetzen die objektive Analyse.
Der Redakteur der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) zeigt, wie ein regionales Medium seine journalistische Verantwortung zugunsten parteipolitischer Interessen preisgibt. Die Berichterstattung rund um die sogenannte „Wahlaffäre“ in Osnabrück folgt nicht erkennbar dem Anspruch auf Aufklärung, sondern wirkt wie der Versuch, gezielt zu diskreditieren – insbesondere die WerteUnion Niedersachsen und einzelne ihrer Vertreter.
Überschriften wie „Wie die WerteUnion das Wahlbüro austricksen wollte“ sind keine neutralen Formulierungen, sondern bewusst gesetzte Narrative. Begriffe wie „Affäre“, „Keil“ oder „austricksen“ erzeugen Empörung – während die inhaltliche Tiefe, Differenzierung und Kontextualisierung weitgehend fehlen.
Zentraler Akteur der Berichterstattung ist Wilfried Hinrichs – nicht etwa wegen belegter schwerwiegender Vorwürfe, sondern offenbar aufgrund seiner Rolle in einer politisch nicht opportunen Richtung. Auffällig ist dabei: Aus unterschiedlichen Quellen, darunter auch ehemalige SPD-Mitglieder, verdichten sich Hinweise, dass Hinrichs der SPD nahestehen oder sogar angehören könnte. Sollte sich dies bestätigen, wirft es Fragen nach der parteipolitischen Motivation hinter der Berichterstattung auf – und nach der journalistischen Sorgfaltspflicht, auch was mögliche Interessenkonflikte betrifft.
Die NOZ bewegt sich mit ihrer Berichterstattung zunehmend in einem Grenzbereich zwischen Kommentar und Kampagne. Wer aus einer politischen Haltung heraus systematisch Akteure skandalisiert, ohne deren Perspektive sachlich zu beleuchten, verlässt die Rolle des neutralen Beobachters – und wird selbst zum Akteur.
Die Redaktion täte gut daran, sich auf die Prinzipien unabhängiger Berichterstattung zurückzubesinnen: umfassende Recherche, faire Darstellung und die klare Trennung von Nachricht und Meinung. Denn dort, wo Medien ihre Rolle als Vierte Gewalt aufgeben und parteiliche Narrative bedienen, geht Vertrauen verloren – in einzelne Artikel ebenso wie in die Glaubwürdigkeit journalistischer Arbeit insgesamt.
Der Unterschied zwischen Pressetext und Parteibuch sollte stets erkennbar bleiben.
Gerade bei einem Medium, das den Anspruch erhebt, unabhängig und überparteilich zu berichten.

#NOZ #WerteUnion #Pressekritik #Medienkritik #Parteijournalismus #WilfriedHinrichs #Osnabrück #Meinungsmache #Pressefreiheit #Journalismus