Liebe Freunde, liebe Weggefährten der CDU, liebe getäuschte CDU-Wähler in Thüringen,
heute trauern wir um das, was einmal die CDU in Thüringen war. Am heutigen 12. Dezember wird nicht nur der Anstand, sondern auch die CDU beerdigt. Das Grundsatzprogramm, das für viele von uns ein Leitfaden war, wird nun für eine Duldung durch den Rechtsnachfolger der SED, die Linke, begraben.
Was ist passiert? Wahlverlierer Mario Voigt wurde mit den Stimmen der Linken, insgesamt 51 von 88, zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Eine lange Zitterpartie endete in Erfurt mit Ernüchterung, als Voigt im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte. Die Unterstützung durch die Linke sicherte ihm das Amt, obwohl seine Brombeer-Koalition aus CDU, SPD und BSW keine eigene Mehrheit hatte.Die Koalition mit der Linken war eine Vereinbarung auf den letzten Drücker, um zu verhindern, dass die AfD unter Björn Höcke den Wahlausgang beeinflussen könnte. Ein Patt wurde durch diese Allianz gelöst, um ein politisches Fiasko wie im Jahr 2020 zu vermeiden, als ein FDP-Politiker durch AfD-Stimmen kurzzeitig Thüringens Ministerpräsident wurde.
Die Linke verlangte eine schriftliche Vereinbarung, ein Pflichtenheft, um sicherzustellen, dass keine AfD-Stimmen den Ausschlag geben. Diese Vereinbarung war umstritten, doch für die CDU in Thüringen bedeutete sie eine notwendige Kompromissbereitschaft in einer Zeit, in der politische Überzeugungen auf die Probe gestellt werden. Eigene konservative Werte waren für die Machtergreifung der CDU nicht mehr relevant.
In dieser Stunde nehmen wir Abschied von einer Ära der CDU in Thüringen, die sich durch ihre Prinzipien und ihren Anspruch an Politik auszeichnete. Möge die Erinnerung an diese Zeit uns leiten, während wir uns den Herausforderungen der Zukunft stellen.
Ruhe in Frieden, CDU Thüringen !
